Gratiskultur ist nicht gleich Gratiskultur

06. March 2011, liberal, Open Source, aktion-hip, No Comments »

Die Schweizer Monatshefte heissen neu “Schweizer Monat“. Die erste Ausgabe im neuen Kleid enthält einen Debattenbeitrag über (geistiges) Eigentum im Zeitalter der digitalen Reproduzierbarkeit.

In der Debatte “Eigentum im digitalen Zeitalter” vertritt Matthias Jenny mit “Schafft das Urheberrecht ab!” die Position gegen geistiges Eigentum, während ich in der Replik vom Privat-Eigentum aus argumentiere und auf den Zusammenhang zwischen Eigentum und Innovation hinweise.

Der Titel des Artikels “Wider die Gratiskultur“, ist natürlich Unsinn. Als engagiertes Mitglied im Open-Source-Bereich bin ich selbstverständlich ein vehementer Anhänger der Gratiskultur. Aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Open-Source-Entwicklungsmodell im Rahmen meiner Dissertation weiss ich auch sehr genau, warum ich diese Art von Gratiskultur befürworte.

Wesentlich an der Gratiskultur, welche im Open-Source-Bereich gilt, ist, dass diese von den Eigentümern, den Urhebernd der Software, gesteuert wird. Die Nutzer von Open-Source-Software handeln auf legale und auch durchaus kooperative Weise, wenn sie solche Software nutzen. Es handelt sich also nicht um einer widerrechtliche Aneignung fremden Eigentums. Die Nutzer respektieren die Eigentumsrechte, wie sie in den Lizenzen ausgelegt werden. Entsprechend respektvoll ist auch der Umgang untereinander.

Ob man alles, was im Internet verfügbar ist, auch gratis hinunterladen und gebrauchen darf, auch wenn dadurch die Intentionen und die Rechte des Urhebers verletzt werden, das ist für mich allerdings fraglich.


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