Schaumschläger an der Parteispitze

26. September 2014, linke Mythen, aktion-hip, No Comments »

Leserbrief zum Artikel „Der dunkle Schatten des F-Worts“ (NZZ vom 18.9.2014)

Für den Sprecher macht es einen Unterschied, ob er eine Organisation als „faschistisch“ bezeichnet, oder bei dieser „faschistoide Tendenzen“ erkennt. Für den Hörer geht dieser Unterschied verloren. Die Organisation oder Person mit „faschistoide Tendenzen“ bleibt in der Erinnerung als „faschistisch“ hängen. Unter faschistisch versteht ein politisch aufgeklärter Mensch eine Person oder Organisation, welche eine totalitäre Ideologie vertritt, dem Führerprinzip nachhängt und sich militärisch-hierarchisch organisiert. Eine faschistische Partei hat in einer Demokratie nichts zu suchen.

Der SP-Präsident Levrat weiss sehr genau, dass die SVP keine faschistische Partei ist. Darüber hinaus weiss er, dass er umgehend eine Verleumdungsklage am Hals hätte, würde er die SVP offen als „faschistisch“ bezeichnen.

Nachdem er aber gesehen hat, wie es dem BDP-Präsidenten gelungen ist, immer wieder in der Presse erwähnt zu werden, indem dieser die SVP in die braune Ecke rückte, kann er nicht länger zurückstehen. Nach „wochenlangem Ringen“ erkennt er seine Chance und bezichtigt die SVP der „faschistoiden Tendenzen“. „Faschistoide Tendenzen“ kann man, mit genug Phantasie und Chuzpe, jeder Schweizer Partei unterstellen. Vor allem minimiert man das Risiko einer erfolgreichen Verleumdungsklage.

Trotz diesem Trick betreibt Levrat das klassische Handwerk der Verleumdung. Er will damit vom miserablen Zustand seiner Partei ablenken, wenn es darum geht, inhaltliche Positionen zu besetzen. Und vor allem will er davon ablenken, dass seine Partei daran ist, mit der Abstimmung über die Einheitskasse schon wieder eine vernichtende Niederlage einzufahren.

Dieser Leserbrief wurde am Do. 25.9.2014 in der NZZ publiziert.

 


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