Chancengleichheit in der Denkart der Sozialdemokratie

23. November 2009, Experten, liberal, aktion-hip, No Comments »

Der schulische Erfolg von Kindern hängt nicht nur von deren Fähigkeiten ab, sondern wird zu einem guten Teil vom Elternhaus mitbestimmt. Kinder aus bildungsnahen Schichten, früher Akademiker-Kinder genannt, haben deutliche höhere Chancen, ihre Schulzeit mit einem gefüllten Tornister zu verlassen als Kinder aus Arbeiter- oder Migranten-Familien (den sogenannten bildungsfernen Kreisen). Das ist schon lange bekannt und wird inzwischen auch wissenschaftlich erhärtet.

Wenn die einen Kinder grössere Chancen auf Erfolg haben als die anderen, so stört das die Zürcher Sozialdemokraten, bzw. deren Bild von Chancengleichheit bzw. “Chancengerechtigkeit”. Der Bildungshintergrund des Elternhauses, vor allem derjenige der Mutter, wirkt sich unter anderem über die Hausaufgaben auf den schulischen Erfolg ihrer Kinder aus. Eine gebildete Mutter schafft eine produktive Lernumgebung für ihre Kinder. Auch vermag sie anhand der Aufgaben den Leistungsstand ihrer Kinder abzuschätzen und wird im kritischen Fall auf förderliche Weise intervenieren. Eltern, die keinen entsprechendem Bildungshintergrund haben, können keine solche Unterstützung bieten. Das ist ungerecht und so wird mit einer Petition gefordert, die Hausaufgaben abzuschaffen.

Was wir hier verfolgen dürfen, ist eine Perversion des Prinzips der Chancengleichheit. Statt dass das Potential der Eltern genutzt wird, um den Kindern heute einen guten Start ins Erwerbsleben morgen zu erlauben, erfolgt eine gnadenlose Nivellierung nach unten. So weit kommt es, wenn das Wohl der Kinder auf dem Alter der Prinzipien geopfert wird.


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