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Editorial

Ich habe mir eine Kartei angelegt, eine elektronische natürlich, in welcher ich unter anderem meine guten Ideen vermerke. Ich schreibe dann jeweils Ideen und Gedanken, die mir interessant und originell erscheinen und welche die neurophysiologisch bedingte und regelmässig durchgeführte Leerung meines Ultrakurzzeitgedächtnisses überdauern, auf eine elektronische Karteikarte und füge, dies ist ganz wichtig, einige zutreffende Schlagworte hinzu, z.B. eigene Betrachtungen oder eigene Ideen, aber auch den Inhalt umschreibende wie z.B. soziale Bewegungen, Familie oder gesellschaftliche Institutionen.

Wenn ich dann einmal in die Situation komme, etwas Gescheites sagen zu müssen, wie dies z.B. beim Abfassen eines Editorials der Fall ist, brauche ich bloss meine elektronische Kartei zu starten, z.B. mit der Anfrage, meine persönlichen Betrachtungen aufzulisten, und – schwupps – habe ich eine handvoll Ideen, mehr oder minder passend, die ich nur noch – Punkt, Punkt, Komma, Strich – etwas glätten und verfeinern muss, und fertig ist die schöne Geschichte.

Warum ich das alles schildere, im Editorial dieser Zukunft? Möglicherweise, weil ich gerade in der Ferien bin, meine gescheite Kartei also nicht zur Hand habe, unmittelbar nach meiner Rückkehr aber die Septemberausgabe der Zukunft, d.h. eben diese Nummer, die Sie, liebe Leserin bzw. lieber Leser, gerade in der Hand und zu lesen vor-haben, druckfertig machen muss. Es bleibt mir, in Ermangelung meines karteimässig registrierten Ideenvorrats, nichts anderes übrig, als mir nachdenkend über das Artikelschreiben eine Geschichte aus den Fingern zu saugen.

Ich hoffe, Sie verehrtes Publikum damit nicht gelangweilt zu haben und verspreche für die Zukunft wieder einmal einen unmittelbaren Einblick in meinen Ideenschatz.■

Benno Luthiger (1. Sept. 2000)