Im NZZ-Artikel «Finanzmärkte reagieren wie Sandhaufen» (NZZ vom 27.3.2020) wird auf gut nachvollziehbare Weise beschrieben, dass Systeme, welche einen kritischen Zustand erreicht haben, sich auf unvorhergesehene Weise entwickeln können: kleine Auslöser können zu katastrophalen Ergebnissen führen. Finanzmärkte sind solche Systeme, auch wenn das die Asset-Manager mit ihren vereinfachenden Modellen nicht wahrhaben wollen. Der Artikel vergisst allerdings zu erwähnen, dass es die unverantwortliche Geldpolitik der Notenbanken (nach der Finanzmarkt- und Schuldenkrise) war, welche die Finanzmärkte in diesen Zustand der Kritikalität gebracht hat.
10 Likes – und jetzt?
Vor einigen Jahren erregte eine wissenschaftliche Studie grosse Aufmerksamkeit in den Medien. Mit 10 Facebook-Likes, so die populärwissenschaftliche Aussage, könne ein Computer eine Person besser kennen als ein Kollege, mit 70 Likes besser als ein Freund, mit 150 Likes besser als ein Familienmitglied und mit 300 Likes besser als der Partner.
Ãœberwachungskapitalismus und Ãœberwachungsstaat sind nicht gleichrangig
Leserbrief zum NZZ-Artikel “Der perfekte Albtraum – wenn Ãœberwachungskapitalismus und Ãœberwachungsstaat zusammenwachsen” von Eric Gujer (NZZ vom 20.9.2019).
Unehrliche Argumentation
Leserbrief zum Leitartikel “Und plötzlich wird der Weltuntergang zum Politthema” (Tages-Anzeiger vom 13. Juli 2019)
Forward guidance bei der SP Schweiz?
Mit forward guidance versuchen die Zentralbanken, die Erwartungen der Finanzmärkte, vor allem im Hinblick auf eine Trendwende, so zu beeinflussen, dass die Handlungen der Zentralbanken keine Überraschungen und Unruhen an den Finanzmärkten auslösen. Beispielsweise wenn es darum geht, nach jahrelangen Senkungen des Zinssatzes die Zinse nun wieder ansteigen zu lassen. Wird durch gezielte Andeutungen über einen längeren Zeitraum die Erwartung geweckt, dass eine Zinswende bevorsteht, so wird die Durchführung der Zinswende keinen Marktteilnehmer überraschen. Obwohl ein langjähriger Trend abgebrochen und umgewendet wurde, führt dies, so die Hoffnung, zu keinen Verwerfungen, weil eben die Erwartungen entsprechend vorbereitet worden sind.
UNO-Migrationspakt: wo ist das Signal an die Herkunftsländer?
Der Migrationspakt der UNO gibt kurz von seiner Verabschiedung zu Diskussionen Anlass. Die Gegner befürchten, der Pakt gebe weitere Anreize zur Migration und ziehe neue politische Verpflichtungen nach sich. Die Befürworter verweisen darauf, dass der Pakt rechtlich nicht binden ist, aber ein wichtiges Signal aussenden soll. Mehr »
Ökonomie und Krisenprognose
In seinem Artikel geht Thomas Fuster (“Ein bisschen Trost für die trostlose Wissenschaft”, NZZ vom 31.8.2018) auf die an die Ökonomen gerichtet Kritik ein, sie hätten die Finanzmarktkrise 2007 nicht vorhergesehen. Der Vorwurf ist altbekannt, wird er doch nach jeder Wirtschaftskrise erhoben. Er kann mit stichhaltigen Argumenten pariert werden.
Die SP auf europapolitischer Gratwanderung
Gerne würde ich sehen, wie die Gewerkschaften an der Seite der SVP in einer Abstimmung gegen die EU kämpfen. Ich kann mich an die EWR-Abstimmung 1992 erinnern, als Teile der Grünen ebenfalls mit der SVP eine unheilige Allianz eingegangen waren und mit ihrer Argumentation grandios untergingen. So weit wird es diesmal wohl nicht kommen. Rechsteiner und Levrat sind kühl kalkulierende Machtpolitiker. Das Kalkül ist einfach: Neben einer sturen SVP braucht es wenig, um eine Vorlage, welche eine Annäherung an die EU bewirkt, zum Scheitern zu bringen. Darum wird eine solche Vorlage gar nicht zur Abstimmung gebracht bzw. allfällige Mehrheitsbeschaffer werden rechtzeitig mit einem zählbaren Entgegenkommen ins zustimmende Lager gebracht. Mit ihrer konfrontativen Haltung heute sichern sich die Gewerkschaften ihre Beute für die Zukunft. Das wird für die Gewerkschaften aufgehen. Ob es auch für die SP aufgeht, ist eine andere Frage.
Die Jungen und die Linken und die AHV
Es sei gefährlich, die Generationen gegeneinander auszuspielen, meinte Bundesrat Berset in der NZZ (14.9.2017) als Antwort auf den Hinweis, dass die Rentenreform 2020 auf dem Buckel der Jungen ausgetragen würde. Damit hat er ein perfektes Bild geschaffen für ein Verhalten, das landesüblich als Vogel-Strauss-Politik bekannt ist.
Babyboomer profitieren von der Altersreform
In seiner Argumentation für die Altersreform arbeitet sich Cedric Wermuth fleissig an Strohmann-Argumenten ab. Ein Strohmann-Argument ist eine rhetorische Technik, bei welcher man der Gegenseite eine fiktive Behauptung unterstellt, welche man in der Folge der Folge mühelos widerlegt. Auf diese Weise versucht man zu beweisen, wie schlecht die Argumente der Gegenseite und wie überlegen die eigenen sind.